Master?
Besonders bei der Serienwuchtung immer wieder auftauchende Fragen:
- Was ist ein Master?
- Wozu verwendet man einen Master?
- Welche Eigenschaften sollte der Master haben?
- Brauche ich einen Master? Wie viele?
Das ist ein vieldiskutiertes Thema, das wir individuell mit Ihnen besprechen werden und auf Ihre Prozesse in der Produktion abstimmen werden. Zu diesen grundlegenden Fragen erhalten Sie hier grundlegende Antworten.
Was ist ein Master? Wozu verwendet man ihn?
Auswuchten basiert auf Schwingungsanalyse. Aus den Schwingungen berechnen die Algorithmen der Auswuchtsoftware, durch welche Veränderungen am Werkstück dieses mit weniger Schwingungen läuft – was ist zu tun um es auszuwuchten.
→ Die Identifikation des Prüfstands auf das Werkstück wird mit dem Master durchgeführt. Für das 2-Ebenenwuchten werden 3 Testläufe gemacht. 1x ohne Testmasse, 1x Testmasse auf Ebene 1, 1x Testmasse auf Ebene 2. Damit kann danach eine Unwuchtmessung auf Knopfdruck gemacht werden. Die Identifikation ist einfach und in wenigen Minuten durchführbar.
PMB Auswuchtanlagen können auf unterschiedliche Werkstücke eingerichtet werden. Hierzu sind Auflagerungen, Anschläge, Antriebe… einzurichten.
→ Mit dem Master kann die Einrichtung („Rüsten“) immer wieder identisch vorgenommen werden. Hat man bei wechselnden Serien einen Master in der Schublade, kann man diesen jederzeit zur Einrichtung verwenden und hat damit immer ein identisches Einrichtteil verfügbar.
All das kann bei geringen Stückzahlen oder der Wuchtung von Prototypen auch ohne Master gemacht werden. In einer Serienproduktion ist der Master aber die Basis für die Qualitätssicherung, da dann immer identisch eingerichtet und identifiziert wird.
→ Mit dem Master wird in Zyklen („alle 100 Stück“) die Anlage überprüft. Es wird zwischen der Wuchtung der Serienteile der Master aufgenommen und vermessen. Die Werte des Masters müssen dann in einem erlaubten Bereich liegen, ansonsten ist die Anlage zu überprüfen.
Welche Eigenschaften sollte der Master haben?
Er sollte mittlere Eigenschaften haben. Also möglichst in der Mitte aller Toleranzen der Fertigung liegen. Kein ausgesucht perfektes Teil und kein ausgesucht schlechtes Teil, ein typisches Werkstück.
Er sollte möglichst gut ausgewuchtet sein. Gezielte Unwucht können Sie dann definiert mit Testmassen aufbringen.
Er sollte an den Wuchtebenen Möglichkeiten zum Anbringen definierter Testmassen haben. Also z.B. Gewindebohrungen für Madenschrauben. Der Radius des Schwerpunkts dieser Testgewichte darf dabei vom späteren Wuchtradius abweichen, das wird in der Auswuchtsoftware beachtet. Die Ebene („der Ort“) sollte möglichst identisch sein.
Brauche ich einen Master? Wie viele?
Wenn Sie Serienwuchtungen machen, ist der Einsatz von Mastern sehr empfehlenswert. Es ist ein QS Werkzeug, mit dem Sie einen wichtigen Schritt zur Sicherstellung konstanter Qualität ermöglichen. Für die Abnahmeprüfungen einer Maschine ist er letztlich auch für uns als Maschinenhersteller wertvoll, da wir am Master die Qualität der Maschine zeigen.
→ Ob Sie einen Master verwenden wollen, entscheiden Sie. Wir empfehlen es.
→ Falls Sie keinen Master verwenden wollen/können, können Sie auch mit Serienteilen die Identifikation durchführen und die Qualität in vergleichbaren Tests sicherstellen. Wie das geht besprechen wir mit Ihnen spätestens bei der Schulung bei Inbetriebnahme der Anlage in Ihrem Haus.
Falls Sie sich für den Einsatz von Mastern entscheiden, empfehlen wir mehr als einen zu haben. Ich persönlich empfehle gerne 3 Stück:
- Master 1
Liegt an der Anlage und wird vom Bediener verwendet, um bei Schichtbeginn und in Zyklen die Anlage zu überprüfen. - Master 2
Ist bei der QS oder dem Maschineneinrichter, die damit umrüsten und Prozessfähigkeit überprüfen. - Master 3
Ist als Reserve gelagert.